
Hier stelle ich dir die bekanntesten Nützlinge vor, die du in deinem Garten so findest
Wenn du dich aufmerksam umschaust, wirst du viele „Flugobjekte“ in deinem Garten entdecken. Die bekanntesten Nützlinge hast du sicherlich schon oft gesehen. Mir ging es bisher so, dass ich ihnen nie eine besondere Aufmerksamkeit geschenkt habe.
Nun, da ich mich ein bisschen mit den Nützlingen befasst habe, freue ich mich jedes Mal, wenn mir eines dieser Tierchen über den Weg fliegt. Denn dann wird mir bewusst: die „Garten-Polizei“ ist wachsam 🙂
Die Schwebfliege
Die Mutter der „Blattlauslöwen“
Dieses faszinierende Insekt wird leider von vielen verkannt, da sie sich als Wespe tarnt und mit dieser häufig verwechselt wird. Dabei ist die Schwebfliege völlig harmlos und darüber hinaus ein überaus interessantes und nützliches Tier. Die erwachsenen Expemplare ernähren sich von Nektar und Pollen und sind auch als eifrige Blütenbestäuber gern gesehen. Der Hauptvorteil aber ist, dass die Larven der Schwebfliegen zur Gilde der „Blattlauslöwen“ gehören. Sie zählen mit zu den wichtigsten Helfern bei der biologischen Blattlausbekämpfung. Die Weibchen suchen nach Blattlauskolonien und können dort bis zu 1.000 Eier ablegen. Aus diesen schlüpfen die Larven, die sich sofort auf die Suche nach Blattläusen machen. Mit den Mundwerkzeugen saugen sie die Läuse aus. Für eine einzelne Laus brauchen die Larven ca. drei Minuten. Eine ganze Blattlauskolonie kann somit innerhalb kurzer Zeit verschwinden.
Die Florfliege
Hält Blattläuse in Schach
Die hübschen Netzflügler mit ihren grün-schillernden Flügeln sind Fressfeinde der Blattläuse. Besonders die Larven der Florfliegen haben einen enormen Appetit auf die kleinen Schädlinge, die sich gerne in Kolonien an den zarten Pflanzentrieben aufhalten. Weil jedes Florfliegenweibchen drei Mal pro Jahr rund 350 Eier legt und jede geschlüpfte Larve etwa 450 Blattläuse verspeist, vertilgt der Nachwuchs eines einzigen Florfliegenweibchens die erstaunliche Anzahl von rund 500.000 Blattläusen pro Jahr!
Die Hummel
Helfer für eine gute Ernte
Klar, ein blühender Obstbaum ist eine Augenweide. Aber wie schön ist es, wenn Baum und Strauch später saftige Früchte tragen? Damit die Ernte reich ausfällt, müssen zuerst Bestäuber ran. Zu denen gehören neben den Bienen auch die sympathischen Hummeln. Sie erreichen mit ihren langen Rüsseln auch tiefe Blüten, an die andere Bestäuber nicht gelangen. Außerdem beginnen sie mit dem Bestäuben bereits früher als alle anderen und sind zudem auch in Schlechtwetterperioden einsatzbereit, denn anders als Honigbienen haben Hummeln die Fähigkeit, ihre Körpertemperatur bei kaltem Wetter zu erhöhen.
Der Marienkäfer
Appetit auf Blattläuse
Zu den wohl bekanntesten Helfern zählt der Marienkäfer. Marienkäfer sind generell ein gern gesehener Gast im Garten, immerhin sagt man ihnen nach, dass sie das Glück mitbringen. Und das tun sie auch, denn viele Marienkäferarten fressen Blattläuse – und halten so die Pflanzen gesund. Ein Siebenpunkt-Marienkäfer frisst zwischen 100 und 150 Blattläuse pro Tag, seine hungrigen Larven verspeisen in der Zeit bis zu ihrer Verpuppung nochmal je 400 bis 600. Die Nachkommen eines einzigen Marienkäfers können so während des Sommers rund 100.000 Läuse vertilgen.
Der Laufkäfer
Gartenpolizei auf Nachtstreife
Zugegeben, Laufkäfer gehören nicht zu den Sympathieträgern im Garten. Die kleinen, meist sehr dunklen Käfer sehen nicht sehr hübsch aus, flitzen auf ihren robusten Beinchen flott über den Gartenboden und können, wenn sie sich bedroht fühlen, ein übel riechendes Sekret abgeben. Doch zu sehen bekommt man die fleißigen Insekten ohnehin selten, denn ihr nützliches Werk verrichten sie in der Nacht: Dann vertilgen sie ungeliebte Schneckeneier, Kartoffelkäferlarven, Drahtwürmer, Läuse und Milben. Klingt das nicht gut? 😉
Nun kennst du die bekanntesten Nützlinge in deinem Garten. Vielleicht geht es dir ja wie mir, und du siehst die willkommenen Gäste jetzt öfter in deinem Garten?
In der nächsten Folge dieser Serie erfährst du, wie du dir die nützlichen Helfer dauerhaft in den Garten holst.