Nützlinge im Garten – Serie 4/5: Nützlinge ansiedeln

Nützlinge ansiedeln

Nützlinge ansiedeln: so gelingt es

Tummeln sich viele Nützlinge in deinem Garten, kannst du auf Pestizide aller Art getrost verzichten. Damit sich auch in deinem Garten Nützlinge ansiedeln, kannst du einige einfache Vorkehrungen treffen.

Hier erfährst du, wie du den emsigen Helfern den Aufenthalt in deinem Garten schmackhaft machst.

Das oberste Gebot: Chemie ist absolut tabu!

Wenn du deinen Garten nach ökologischen Grundsätzen bewirtschaftest, zieht er kleine und große Nützlinge magisch an. Vögel, Insekten und andere Kleintiere meiden ein durch Kunstdünger und Pestizide behandeltes Areal konsequent.

Von einer organischen Nährstoffversorgung mit Kompost, Stallmist oder Hornspänen werden sich die Nützlinge angezogen. Wenn du komplett auf giftigen Pflanzenschutz verzichtest, werden sich bald die ersten Nützlinge ansiedeln.

So schaffst du Lebensräume für die Nützlinge

Trockenmauer

Wenn du einen Garten neu anlegst, plane bitte eine Trockenmauer mit ein. Wenn du Stein auf Stein ohne Mörtel mauerst, schaffst du trockene Rückzugsorte. Amphibien, Insekten und andere Nützlinge können diesen nicht widerstehen.

Ist die Gartenplanung schon abgeschlossen, eignen sich dafür auch dekorativ aufgestellte Ziegel oder Steinhaufen.

Laubhaufen

Wenn du im Herbst das Laub zusammen machst, lasse es auf einem großen Haufen liegen. Igel, Nager, Kröten, Insekten und einige Vogelarten freuen sich über den Unterschlupf. Hier können sich die Tiere für den Winter einnisten und sind vor der Kälte geschützt.

Den Laubhaufen kannst du gut auf einem leeren Beet aufhäufen. So hast du sogar noch den positiven Nebeneffekt, dass die Nützlinge den Boden auflockern.

Du kannst sogar trockenes Laub in die Fels- oder Mauerspalten der Trockenmauer füllen. Das ist ein perfekter Unterschlupf für Amphibien wie Erdkröten.

Gemischte Hecken als Nist- und Winterplatz

Eine Hecke oder auch einzelne Sträucher stärken das ökologische Gleichgewicht. Viele nützliche Tiere, wie Igel, Eidechsen, Singvögel, Wildbienen oder Laufkäfer finden hier Unterschlupf, Brutplatz oder Nahrung.

Achte hier möglichst darauf, heimische Gewächse zu verpflanzen. So ziehst du wesentlich mehr Vogelarten an, als mit exotischen Gewächsen.

Auch Insekten sammeln Pollen von einheimischen Wildsträuchern. Bei der Suche nach Nahrung beschränken sie sich übrigens nicht nur auf die Blüten, sondern beziehen deinen ganzen Garten mit ein: Sie vertilgen Blattläuse und andere Schädlinge, die auf deinen Zier- und Gemüsepflanzen leben.

Insektenhotels

Mit einem Insektenhotel oder Insektenhaus schaffst du eine künstliche Nist- und Überwinterungshilfe für Insekten.

Jedes Insekt bevorzugt einen anderen Nistplatz. So kannst du schon beim Bau einer Behausung festlegen, welche Nützlinge ansiedeln werden.

Vogelhäuschen

Auch bei den Vogelnistkästen legst du mit der Bauart fest, welche Vogelarten hier einziehen werden.

Meisen, Sperling oder Kleiber sind Höhlenbrüter. Sie bevorzugen einen geschlossenen Kasten mit einem kleinen Einflugloch. Die Größe des Einfluglochs entscheidet, wer hier später einzieht: Blaumeisen bevorzugen einen Durchmesser von 28 mm, Kohlmeisen und Kleiber ziehen 33 mm vor.

Rotschwanz, Rotkehlchen oder Grauschnäpper benötigen als Halbhöhlenbrüter eine nach vorne offene Nisthilfe.

Achte immer darauf, die Nisthilfen windgeschützt und außer der Reichweite von Katzen anzubringen.

Fledermauskästen

Hier unterscheiden Experten zwischen Flachkästen für spaltenbewohnende Arten und sogenannten Raumkästen. Letzere dienen als Ersatz für natürliche Quartiere in Specht- und Asthöhlen.

Igelhäuser

Ein Igelhaus kannst du schnell selbst bauen. Dazu verschraubst du 4 unbehandelte Holzplatten, machst ein Dach darauf und fertig. Die Öffnung sollte 10-12 cm groß sein. Wenn du noch eine Hauptkammer mit einem zusätzlichen „Inneneingang“ machst, ist der Igel vor Katzen geschützt.

Im Oktober machen sich Igel auf die Suche nach einem geeigneten Platz für ihr Winternest. Am besten stellst du das Haus auf, wenn die Tage beginnen, kühler und kürzer zu werden.

Blumentöpfe mit Holzwolle

Ohrwürmer, auch Ohrenkneifer genannt, helfen dir, Blattläuse loszuwerden. Ein Blumentopf mit Holzwolle oder Stroh gefüllt, ist ein ideales Quartier für die Nützlinge. Der Blumentopf wird verkehrt herum aufgestellt. Es wird nicht lange dauern, bis die Ohrwürmer ihr Quartier beziehen.

So, das waren nun einige Ideen, wie du mit hoher Wahrscheinlichkeit erfolgreich Nützlinge ansiedeln kannst. Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt – probiere es doch einfach mal aus! 🙂